„Stell dir vor du stehst in deiner alten Schule, stell dir vor der Trenchcoat verdeckt alle deine Werkzeuge der Gerechtigkeit und dann wirfst du den ersten Molotowcocktail. Die erste Bombe. Du schickst deinen meistgehassten Ort zur Hölle!“
Diese Notizen schrieb der Täter vom Schulamoklauf Emsdetten am 19.08.2006 in sein Tagebuch. Im November begeht er die Tat. Und er ist nicht der Erste. Weltweit forderten sogenannte Schulamokläufe bisher über Hundert Tote und Hunderte von Verletzten. Das Durchschnittsalter der Täter beträgt 15 Jahre. Und die Anzahl solcher Gewalttaten steigt. An der Spitze der Statistik steht die USA, vor Kanada und Deutschland.
Es begann 1999 in Littleton an der Columbine Highschool, als 2 Amokläufer 12 Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren ermordeten, einen Lehrer und 24 weitere Menschen verletzten und sich am Ende selbst töteten. In Europa hielt man diese Tat für ein amerikanisches Phänomen, bis 2002 in Erfurt 17 Menschen erschossen wurden: 13 Lehrer, 1 Sekretärin, 2 Schülerinnen und 1 Polizist. Am Ende tötete der 19-jährige Amokläufer sich selbst. Diese sogenannten Amokläufe sind selten, aber sie erschüttern die Gesellschaft zutiefst. Ein Ort der Sicherheit, die Schule, wird zum Horrorszenario für Schüler und Lehrer. Unfassbar, dass ein Mitschüler, der ein Teil der Gemeinschaft war, der mit im Klassenraum saß, seinen Lehrern und Mitschülern nun mit der Waffe entgegentritt und zum Mörder wird. Kann man einen potentiellen Amokläufer erkennen? Welche Rollen spielen Waffen? Welche Rolle „Ego-Shooter“ Computerspiele, in denen der Spieler virtuelle Gegner tötet? Oder könnte eine Stoffwechselstörung im Gehirn verantwortlich sein für aggressives Verhalten? Ist es vielleicht doch eine psychische Störung? Depressionen? Oder ergeben alle Faktoren zusammen zu einem unberechenbaren Cocktail aus Rachsucht und Selbstmitleid? Diese Fragen versucht der Film mit Hilfe internationaler Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen „Schulamok“ beschäftigen, zu beantworten.
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